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Sömmerung prämiert mit dem Prix Meuly, 1.Preis |
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Konzept Das Konzept der künstlerischen Arbeit beruht auf der heutigen dualistischen Wahrnehmung von Naturraum. Nutzungsverschiebungen, Veränderungen und Zeitentwicklung wirken kontinuierlich auf Landschaft, Mensch und Arbeit. Neun geätzte Gläser leiten den Blick in eine bestimmte Richtung und öffnen die Sicht über eine 'Begrenzung durch die Berge'.Die einzelnen Horizonte sind durch den/die Beobachter/in verschieden interpretierbar. Sie entsprechen einer eigenen Sehweise und werden von meteorologisch bedingten Lichtveränderungen beeinflusst. Die neun Durchsichten sind autonome Einzelpositionen. Mit dem Durchschreiten bilden die Stelen für die Wanderin und den Wanderer einen räumlichen Zusammenhang. Es entstehen Sehverbindungen und Visurlinien zur Landschaft, welche einen individuellen Erlebnisspielraum zulassen. Im geätzten Glas erscheint je ein Name eines Hirten, welcher auf der Oberaaralpe Schafe und Rinder gesömmert hat. Mit ausgewählten Sehhorizonten, Fokussierung des Blickes auf Törbel und den Alpaufgang wird ein Bedeutungs- und Erlebniszusammenhang für die Zeitdauer einer Sömmerung zwischen Gegenwart und Vergangenheit geschaffen. Der
Alpaufzug Die
Törbjer Alpe Oberaar Wandel der örtlichen Situation
Die Oberaaralp erfuhr durch die technische Nutzbarmachung, Klima- und Umwelteinflüsse wesentliche Veränderungen. Kaum etwas deutet noch auf die ursprüngliche Nutzung hin. Die Alp vor dem Oberaargletscher ist in der Emotion und der differenzierten Wahrnehmung der ortsansässigen Menschen an der Grimsel und besonders bei den Bürgerinnen und Bürgern in Törbel noch sehr präsent. Gespräche mit zwei ehemaligen Hirten belegen eine starke Prägung dieser Sömmerungszeiten in ihrer Lebensbiographie. Eindrücklich ist die Erlebnispräsenz der Zeiten auf der Oberaaralp. Deutlich wurde aus den Gesprächen einerseits der Bezug zur Natur und ihr Ausdruck der Abhängigkeit für die Tiere und Hirten, anderseits die Autonomie der Arbeit der Hirten und ihre Beobachtungsgabe der Veränderungen von Raum und Zeit. *1 Festschrift 2. Heimattagung Törbel1991 |